Tierschützerischer Aspekt

Zucht als Eingriff in die Natur

Das Züchten von Tieren birgt stets tierschutzrelevante Aspekte in sich, da die Zucht einen Eingriff des Menschen in das Tierleben bedeutet. Dieser Eingriff kann minimal sein, indem man der Natur mehr oder weniger freien Lauf lässt, eventuell nur die "Partnerwahl" steuert. Er kann aber auch gravierend sein, indem das Verhalten der Tiere durch die Haltung massiv eingeschränkt wird.

Zucht heisst Auswahl treffen

Durch gezieltes Züchten trifft der Mensch zudem eine Auslese, indem er Tiere nicht zur Weiterzucht verwendet, die nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Die Auswahl kann ad absurdum geführt werden, indem der Mensch beim Tier morphologische und ethologische Merkmale gezielt herauszüchten kann, die gar nicht mehr der Biologie der Art entsprechen. Durch extreme Selektion können Tiere herangezüchtet werden, die mit Schmerzen, Leiden und Schäden behaftet oder nicht mehr lebensfähig sind.

Ist der Tierschutz gegen Tierzucht?

Der Tierschutz ist nicht gegen die Tierzucht an sich, im Gegenteil. Er bekämpft aber rigoros die Extremformen in der Zucht und fordert deshalb einen Qualzuchtartikel im Tierschutzgesetz, der die schlimmsten Auswüchse verhindern soll. Gleichzeitig setzt er sich für eine Förderung entsprechender Forschungsprojekte ein, damit auftretende Probleme sachlich angegangen werden können.

Parallelen vom Tierschutz und der Stiftung

Der Tierschutz versucht, durch Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit die Leute für die Probleme in der Hundezucht zu sensibilisieren und ihnen gleichzeitig eine mögliche Lösung anzubieten.
Und genau hier setzt die Stiftung für das Wohl des Hundes an. Sie versucht, zusammen mit den Züchtern den gesundheitlichen Problemen, die in den einzelnen Rassen auftreten, durch Erforschung der genetischen Grundlagen und durch konsequente Zucht entgegenzutreten.

Zuchtauflagen der Stiftung

Strenge Zuchtauflagen und -kontrollen gewähren, dass die Elterntiere optimal gehalten werden. Den Welpen werden durch sorgfältige Aufzucht vor allem in der wichtigen Zeit der Sozialisierungsphase bestmögliche Bedingungen für ihre geistige und körperliche Entwicklung geboten. Damit werden sie auf ihr späteres Leben als Begleiter des Menschen optimal vorbereitet.

Zusammenarbeit entscheidet über Erfolg

Die Hundezucht kann nicht durch Formulierung neuer Gesetzte in bessere Bahnen gelenkt werden. Viel einfacher und effizienter ist es, wenn die verschiedenen Interessengruppen wie Züchter, Tierschutz und auch die Konsumentinnen und TierärztInnen gemeinsam das Ziel verfolgen, einen gesunden und wesensstarken Hund zu züchten, der seinem Besitzer viel Freude bereitet.

Prävention als Herausforderung

Gefordert sind alle Seiten. Die Züchter müssen umdenken und zum Teil vom "idealen Erscheinungsbild" ihrer Rasse Abstand nehmen, sofern dieses Idealbild die Lebensqualität des Hundes einschränkt. Die KonsumentInnen sollten sich vor dem Kauf des Hundes beraten lassen und die Wahl hauptsächlich aufgrund der Charaktereigenschaften und weniger aufgrund der äusseren Erscheinung eines Rassehundes fällen. Die Tierärzte sollten Präventivmassnahmen ausbauen. Der Tierschutz sollte sämtliche Bestrebungen in Richtung Zucht von gesunden Hunden unterstützen.

Signalwirkung der Stiftung

Wir sind überzeugt, dass diese Stiftung eine Signalwirkung in Richtung tiergerechter Zucht haben und dazu beitragen wird, dass sich Konsumentinnen und Tierschutzorganisationen langfristig nicht mehr mit beeinträchtigten, geschädigten und verhaltensgestörten Hunden konfrontiert sehen.