Ethologischer Aspekt
Die Mensch-Hunde-Beziehung in der modernen Gesellschaft
Seit über 10'000 Jahre ist der Hund ein treuer Begleiter des Menschen, ein echter sozialer Partner. Er hat für die verschiedenen Menschen eine ganz unterschiedliche Bedeutung, wurde auch so weitergezüchtet, damit seine natürlichen Fähigkeiten vom Mensch besser genutzt werden können. Das ist in Ordnung SOLANGE seine physische und psychische Gesundheit nicht darunter leidet und er würdig - seinen arteigenen Bedürfnissen entsprechend - gehalten und gepflegt wird. Leider wurden diese Bedingungen vom Menschen nicht immer mitberücksichtigt und die Selbstkontrolle durch die eigenen Züchterverbände nicht immer gewährleistet. Eine unabhängige Kontrolle von Fachkräften (v.a. Verhaltensexperten, Veterinärmedizinern) drängt sich auf, um diese Fehlentwicklungen wieder wett zu machen. Nur so werden wir weitere 10'000 Jahre die Gesellschaft dieser Kameraden geniessen können und beiderseits (Mensch UND Hund) von dieser Partnerschaft profitieren.
Wegweisende Aktivitäten anstatt "nur von den Problemen reden"
In der letzte Zeit sorgten einige Unfälle für Schlagzeilen in der Tagespresse und häufige, oft hitzige Diskussionen in Radio- und TV-Sendungen über "aggressive (Kampf-) Hunde". Die Öffentlichkeit und die Politiker sind dadurch auf diese Problematik sensibilisiert und alle schreien nach Lösungen. Ich bin der Meinung, dass man dieses Problem "an seinen Wurzeln" anpacken muss, genau wie es die Stiftung für das Wohl des Hundes tut: mit seinen Forschungsprojekten über genetisch bedingte Störungen; der unabhängigen und fachkompetenten Kontrolle und die Beratung von Zuchtstätten mit der international registrierten Certodog®-Zertifizierung; seinem Weiterbildungsprogramm für Hundefreunde «Rund um den Hund»; und seinem einmaligen Certodog® Hundeausbildner Programm.
Interdisziplinär, nicht nur ein "Lippenbekenntnis" dazu
Ich selber bin Verhaltensforscher und Tierpsychologe, und nicht nur für Katzen! Die Ethologie kann und muss sachkundige Informationen über Hundeverhalten und -verhaltensprobleme liefern, ebenfalls über die normale und die gestörte Mensch-Hunde-Beziehung. Eine Zusammenarbeit zwischen Ethologen, Tierpsychologen und Veterinärmedizinern, ergänzt durch fachkundige Beratung in Sachen Rechtsprechung und Tierschutz, drängt sich geradezu auf. Die Ziele der Stiftung für das Wohl des Hundes und ihre bisherige Arbeit hat mich dazu bewegt, die Einladung, Stiftungsrat zu werden, anzunehmen; hier läuft die Zusammenarbeit auf vollen Touren, und das kommt sowohl den Hunden, wie auch den Hundefreunden, zu Gute. PD Dr.sc. Dennis C.Turner